ProTEKKtor   Gestern, 12:47
#1
Wenn du deinen Hardtekk Track endlich fertig gebaut hast, alles ballert, die Kick schiebt und die Breaks sitzen, wie bekommst du das Ganze dann jetzt sauber aus deiner DAW raus? 
Gerade beim Exportieren kann man einiges falsch machen, deshalb hier ein kleines Guide, wie du deinen Track optimal als WAV oder MP3 für egal ob für SoundCloud, ein Live-Set oder zum Mastern exportierst.

Bevor du überhaupt an den Export denkst, solltest du dir zu 100% sicher sein, dass dein Mix perfekt ist. 
Check nochmal, ob alle Sounds gut ausbalanciert sind da bspw. die HiHat oft sehr nach rechts oder links balanciert ist. 
Die Kick sollte dominieren weil es ist ja Hardtekk, aber nicht alles andere platt machen außer du willst es so. Wenn du einen Limiter oder Maximizer auf dem Master hast, achte darauf, dass der nicht zu stark pumpt. 
Ein bisschen Lautheit ist okay, aber wenn’s zu sehr drückt, killst du die Dynamik und im schlimmsten Fall noch deine oder andere Lautsprecher.
Ganz wichtig ist es drauf zu achten wenn du Live spielst da viele Clubs noch alte Technik haben die das nicht kontrolliert, weil alte Technik einfach besser klingt. 
Und ganz wichtig vorallem beim Live spielen, kein Clipping! 
Der Master-Out sollte idealerweise nicht über 0 dB gehen. 
In meinem Preset ist deswegen auch vor dem Hauptmaster noch ein Sekundärer Master Kanal. Das heißt alle Tracks im Mixer gehen erst auf den Sekundären Kanal, und dann in den Hauptkanal, wo dann ein nochmal ein Eq (der alles unter 25Hz und über 29.500Hz weg cuttet) und am Ende noch ein Limiter drauf liegt.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lass am besten 1-2 dB Headroom. Das ist aber nicht nötig, wenn du es wie ich machst.

Wenn der Mix passt, gehst du auf Export. 
In FL Studio z. B. gehst du auf 
Datei → Exportieren → WAV-Datei. 
Für die besten Ergebnisse wählst du als Format WAV / PCM aus, Samplerate entweder 44100 Hz (für Streaming, YouTube etc.) oder 48000 Hz (für Club/Livesets). 
Wenn du den Track noch mastern willst oder an jemand zum Mastern schicken willst, exportierst du am besten in 32 Bit float, ohne Limiter auf dem Master, und lässt ca. –6 dB Peak Headroom.

Wichtig ist auch, dass du „Leave remainder“ aktivierst, damit der Track nicht am Ende abgeschnitten wird  wenn du Hall oder Delay drin hast, das ausklingt.
Und „HQ für alle Plugins“ sollte immer an sein, damit du die beste Qualität aus dem Export rausholst.

Wenn du die Datei nur als Demo verschicken oder schnell anhören willst, kannst du auch als MP3 mit 320 kbps exportieren. Für professionellen Einsatz (z. B. DJ-Set, Release, Mastering) solltest du aber immer WAV nehmen.

Kleiner Extra Tipp: Wenn du deinen Track richtig organisieren willst, speicher dir gleich mehrere Versionen ab wie z. B.:
  • WAV Master (für Uploads)
  • MP3 Master (für schnelle Previews)
  • Projektdatei (.flp)
  • und eventuell noch Stems (Kick, Bass, Snare etc. einzeln) falls du später ein Remix-Pack draus machen willst oder beim Mastern nochmal was angepasst werden muss.


Wenn du selbst masterst, achte darauf, dass der Track am Ende auf ca. –7 bis –5 LUFS rauskommt – das ist so der typische Bereich für druckvolle elektronische Musik wie Hardtekk. 
Nutze ruhig einen Limiter oder Maximus am Ende, aber übertreib’s nicht weil Hardtekk darf laut sein, aber nicht totkomprimiert.

Zum Schluss hör dir den Export nochmal auf verschiedenen Systemen an. Kopfhörer, Handy, Bluetooth-Box, vielleicht sogar im Auto. Wenn’s überall fett klingt, bist du ready für den Upload.

Viel Erfolg beim Export und denk dran: ein sauberer Export ist genauso wichtig wie ein guter Mix!

Lg ProTEKKtor
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 13:01 von ProTEKKtor.
  
Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste